Firmentreue von Franco Lötscher
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«Das Gesamtpaket passt einfach» Franco Lötscher
Dass jemand fast vier Jahrzehnte lang in der gleichen Firma arbeitet, ist heute eine Seltenheit. Franco Lötscher gehört zu diesen «treuen Seelen». Blick auf eine bewegte Laufbahn mit einigen überraschenden Wendungen.
Stolze 38 Jahre ist er Teil der Lötscher Plus Gruppe. Für seine Firmentreue hat Franco Lötscher, diesen Sommer 60 geworden, eine simple Erklärung: «Der Job passt, das Team sowieso – das Gesamtpaket stimmt einfach.» Deshalb gehe er jeden Morgen gerne zur Arbeit. Das ist alles andere als selbstverständlich, lässt man die letzten vier Jahrzehnte kurz Revue passieren. Franco, übrigens ohne verwandtschaftliche Verbindung zum Familienunternehmen, wuchs an der Ritterstrasse in Littau auf, vis-à-vis des alten Firmensitzes der Lötscher Tiefbau AG. Nach der Realschule absolvierte er eine Lehre zum Automech. Ein Beruf, der ihm eigentlich zusagte. Da seine Kollegen, die Maurer, Gipser etc. gelernt hatten, aber mehr verdienten, machte Franco die Lastwagenprüfung und arbeitete im Baugeschäft von Mario Piazza in Littau als Chauffeur. Als die Firma verkauft wurde, zog es Franco zu Lötscher, wobei sein Vater, der zum ehemaligen «Nachbarn» Josef Lötscher stets einen guten Draht hatte, die entscheidenden Fäden zog.
Ins kalte Wasser geworfen
An den allerersten Arbeitstag bei Lötscher im August 1986 erinnert sich Franco noch gut. Zusammen mit einem anderen Chauffeur musste er in Ballwil einen defekten Lastwagen abschleppen. Der Kollege im vorderen, er im hinteren Fahrzeug, verbunden durch eine Schleppstange. «Ich bat ihn, langsam zu fahren, weil ich so etwas noch nie gemacht hatte», erinnert sich Franco. «Trotzdem bretterte er mit 60 km/h durch die Gegend.» Heute kann Franco über die Situation, die seinen Puls massiv in die Höhe trieb, lachen. Und ihr sogar Gutes abgewinnen: «Wenn du ins kalte Wasser geworfen wirst, lernst du schwimmen.» Nicht negativ in Erinnerung geblieben ist ihm auch, dass er als jüngster Mitarbeiter jeweils am Freitagnachmittag die Plätze sauber machen musste. Und das über mehrere Jahre, weil kein Jüngerer nachkam.
Franco Lötscher (60) hat in seinen 38 Dienstjahren eine Menge erlebt.
Ein Unfall mit Folgen
Ein einschneidender Moment in Francos Berufsleben war dann ein Ereignis im Jahr 1999. Nachdem er im Schrotmättli Abfall sortiert hatte, stieg er aus dem Bagger, rutschte auf dem nassen Trittbrett weg und «verknackste» sich den Fuss. Eine äusserst schmerzhafte und leider auch langwierige Geschichte, die Franco dazu veranlasste, seine geliebte Arbeit als Chauffeur gegen einen Bürojob einzutauschen. Dieser gefiel ihm allerdings überraschend gut. Was wohl auch damit zu tun hatte, dass er hin und wieder Arbeiten des Disponenten übernehmen und so den Kontakt zu den Chauffeuren und zu seinem alten «Business» aufrechterhalten konnte. Mittlerweile sind 25 Jahre vergangen. Klar, dass der Job nicht mehr der gleiche ist. Heute hilft Franco zwar noch gelegentlich beim Disponieren, in erster Linie kümmert er sich aber um den Fuhrpark, konkret um die Meldung von Unfallschäden an die Versicherung und das Einholen von Offerten für Reparaturen.
Grosse Dankbarkeit
Das will der 60-jährige Franco Lötscher auch in den folgenden fünf Jahren bis zur Pensionierung tun. Und danach mit seiner Frau den wohlverdienten Ruhestand geniessen. Das ist zwar noch Zukunftsmusik, doch schon jetzt spürt Franco eine grosse Dankbarkeit gegenüber der Firma, die ihm einst das Vertrauen schenkte, ihn auch nach seiner Fussverletzung nicht hängen liess und ihm letztlich viele gute Freunde und wunderbare Momente schenkte. Unter anderem eine Reise nach Schweden zum 50. Geburtstag inklusive Besichtigung der Scania-Werke. Davon schwärmt Franco heute noch.